Bei den Gemüsepflanzen unterscheidet man zwischen Schwach-, Mittel- und Starkzehrern. Starkzehrer sind Pflanzen, die schnell wachsen und viele Früchte ausbilden und daher möglichst viel Energie brauchen. Diese sollten man daher nicht immer auf der gleichen Stelle im Garten, Feld oder auf dem Hochbeet anpflanzen, da sie die Energie (Nährstoffe) aus der Erde bereits im vorigen Jahr verbraucht haben. Einfach ist es, wenn man sich merkt, dass man die Sorten der gleichen Pflanzenfamilie nicht immer an die gleiche Stelle und möglichst auch nicht nebeneinander pflanzt. Dann haut schon fast alles gut hin. So müssen meine Kürbisse nun dieses Jahr jedoch auf ein anderes Feld.
Kürbis-Ernte 2020
Dafür musste aber erst einmal Platz geschaffen werden. Die Miscanthus-Sammlung, die dort momentan noch steht, soll nun Stück für Stück umgebuddelt werden und dann habe ich dort Platz für Kürbis und Kartoffeln. Leider sind das wiederum nicht die besten Nachbarn… It’s never easy. Mal schauen wie ich die Sache mit der Nachbarschaft löse. Zumindest ist nun ein zweiter Acker vorbereitet und ich kann mich diese Jahr so richtig ausbreiten.
Nachdem ich im letzten Jahr viel zu spät dran war und trotzdem noch alles was ich kriegen konnte in die Erde gebuddelt oder ausgesät habe, wollte ich in diesem Jahr natürlich richtig pünktlich sein. Mit dem Aussäen hat schon mal alles pünktlich geklappt. Jetzt heißt es natürlich dran bleiben.
Gute Nachbarn – schlechte Nachbarn
Damit ich dafür auch den richtigen Überblick habe und nichts vergesse habe ich mir eine kleine Tabelle gebastelt. Dort steht neben dem Zeitpunkt der Vorkultur (schlaues Wort für Aussaat im Haus) auch der Zeitpunkt der Aussaat auf dem Feld/ im Garten, die Pflanzenfamilie (irgendwann will ich das mal auswendig können) und potentielle nette Nachbarn (Kohl wächst nicht so gerne neben anderen Kohlsorten etc.).
Die Nachbarschaft kann nützlich sein, wenn ihr einen kleinen Garten habt und sichergehen wollt, dass die Pflanzen sich vertragen und ihr einen höheren Ertrag haben wollt. Manche Pflanzen schützen sich gegenseitig vor Schädlingen. Ich habe bereits angefangen zu sammeln welche Pflanzen sich gut vertragen. Wer da noch mal genauer nachlesen möchte, kann unter dem Begriff Mischkultur mal im Internet auf die Suche gehen. In der Tabelle habe ich absichtlich darauf verzichtet auch noch die schlechten Nachbarn mit aufzunehmen. Das wäre ganz schon unübersichtlich geworden. Als Faustregel gilt, möglichst nicht Pflanzen der gleichen Pflanzenfamilie nebeneinander.
Damit euch nicht das Gleiche passiert wie mir im letzten Jahr, könnt ihr meine Tabelle herunterladen:
Nachdem ich im Februar zu meinem Geburtstag Saatgut von Familie und Freunden bekommen und mir auch schon selbst Einiges zugelegt hatte, war ich bereit mit meinem Projekt zu starten. Da ich im letzten Jahr ziemlich spät dran war und mein Erlebnis mit den Saatkartoffeln mich geprägt hatte, wollte ich dieses Jahr nur umso früher starten.
Zunächst säte ich Ende Februar Lauch und Endivie aus. So stand es zumindest in meinem Saatkalender von primoza.de. Danach folgten ein paar Tage später Paprika und Buschtomate. Anfang März säte ich acht weitere Tomatensorten, Gurke und roten Rosenkohl aus. Mitte März folgten dann Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi und Knollensellerie.
2. März 2021: Aussat von Tomaten, Gurke und Rosenkohl
6. März 2021: Aussaat von Brokkoli, Blumenkohl, Sellerie und Kohlrabi
Die Sache mit dem Licht – Das Spargeln
Zunächst standen alle Pflanzen im Wohnzimmer. Durch meine Dachgeschosswohnung habe ich natürlich keine Fensterbank. So stellte ich die kleinen Mini-Gewächshäuser einfach auf den Boden vor das bodentiefe Fenster. Das ging zunächst gut, doch nachdem die ersten Pflänzchen wuchsen und ich einige bereits pikiert hatte, mussten sie umziehen. Nach dem Umzug in ein anderes Zimmer standen sie dort nun auf einem hohen Tisch.
Umzug der Jungpflänzchen
Die kleinen Pflänzchen wuchsen zwar weiter, jedoch nach wie vor nur in die Höhe. Dieses Pflanzenverhalten nennt sich „Spargeln“. Die Pflanze bekommt nicht genug Licht oder ist zu dicht gesät (was bei mir nicht der Fall war) und wächst dann nur noch in die Höhe. Später beim Auspflanzen ist sie dann nicht sonderlich stark und knickt recht schnell um. Also musste eine Pflanzenlampe her. Nun sahen meine Pflänzchen nach einigen Wochen schon viel besser aus.
Zu viel des Guten
Da ich zum ersten Mal pflanzen selbst angezogen habe, dachte ich zunächst, dass das Saatgut wahrscheinlich nicht aufgehen und ich extra viele Samen benötigen würde. Lustigerweise ging bei mir jedoch so gut wie jedes Samenkorn auch auf. Nun habe ich circa 40 verschiedene Tomatenpflänzchen, etliche Kohlsorten und auch genug Gurke und Paprika. Mein Tipp fürs nächste Mal: Ein Samenkorn = eine Pflanze.
Ich stehe nun also vor dem kleinen Problem, dass mein Tischchen nicht mehr groß genug ist und ich einige Pflanzen bereits in größere Töpfe umpflanzen müsste, damit sie so richtig schön gedeihen können. Außerdem wäre es nun auch an der Zeit Zucchini, Kürbis und einige besondere Karottensorten vorzuziehen. Klar kann man Karotten je nach Sorte ab April und Kürbis nach den Eisheiligen im Mai auch direkt ins Beet pflanzen. Jedoch habe ein paar Spezialsorten, die ich bereits vorher aussäe, damit ich mir sicher bin, dass das dann auch wirklich was wird.
Wie bereits gesagt, der Tisch ist voll, aber weitere Samen warten darauf nun ausgepflanzt zu werden und ich möchte nicht wieder, wie im letzten Jahr, zu spät dran sein.