Tomaten stehen bei mir aufgrund von automatischer Beregnung von oben nicht mit auf den Feldern. Tomaten mögen die Bewässerung von unten und stehen am liebsten geschützt, z.B. in einem Tomatenzelt, unter einem kleinen Dach, an einer warmen Hauswand etc. Ich plane jedoch im nächsten Jahr Freiland-Tomaten anzubauen. Diese sind besonders robust.
Tomaten im Topf?
In diesem Jahr habe ich mich dazu entschieden die Tomaten, die ich letztes Jahr einfach mit aufs Feld gepflanzt habe und die dadurch nichts geworden sind, in großen Töpfen an eine Hauswand zu stellen. Aus diesem Grund habe ich eine große Umtopfaktion veranstaltet und Tomate für Tomate in einen großen Topf gepflanzt. Schnell ging es für mich dann noch ein paar Rankstäbe für Tomaten besorgen und fertig ist meine große Tomaten-Familie.
Zu Hause habe ich seit Januar fleißig diverse Pflänzchen angezogen:
Brokkoli
Kohlrabi
Knollensellerie
Rosenkohl (rot)
Tomaten
Paprika
Endivie
Nun war es an der Zeit die Jungpflänzchen zum Acker zu transportieren. Also raus aus der Wohnung und ab ins Bett. So zumindest der Plan. Leider gestaltete sich dies dann als kleinen Marathon-Lauf. Ich wohne nämlich im 5. Stock und all meine Pflänzchen wollten nun aus dem 5. Stock runter ins Auto. Dafür bin ich circa acht Mal hoch und runter gelaufen. Das ganze Auto war dann voller Pflanzen. Wie gut dass wir uns für den Pflanzen-Umzug ein größeres Auto geliehen hatten. Die Jungpflänzchen standen wirklich überall, nicht nur im Kofferraum, sondern auch auf der Rückbank und im Fußraum.
Meine Pflanzenaufzucht auf dem Schreibtisch.
Verladen der Pflanzen, voller Kofferraum.
Ich kann jedoch stolz sagen, dass alle Pflanzen die Fahrt gut überstanden haben und heile am Acker angekommen sind. Jetzt kann eingepflanzt werden.
Die Hersteller sind sich einig: Saatgut ist nicht gleich Saatgut. Um den Geldbeutel zu schonen, habe ich überall gekauft, wo es gerade günstig war, bei Aldi zum Beispiel. Auf den Internetseiten diverser Hersteller wird von Sortenechtheit und Keimkraft gesprochen. Bisher ist mir bei der Anzucht, bis auf Knollensellerie von Quedlinburger, alles aufgegangen. Die Marke kann ich trotzdem empfehlen. Alles andere ging ja bisher auf.
Update vom 11. Mai 2021: Inzwischen gedeiht auch der Knollensellerie prächtig. Warten zahlt sich aus.
Das Saatgut folgender Hersteller habe ich momentan in Verwendung. Es folgt eine kleine Auswahl:
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Neben Kiepenkerl und Quedlinburger gibt es kleinere Start-Ups. Die Pflanz-Kits von Plant Theatre sind definitiv gut zum Verschenken und kommen in toller Verpackung daher. Ähnlich ist es bei den Samen-Sets von Magic Garden Seeds. Die Samen von Own Grown habe ich bisher noch nicht getestet, kann jedoch die Aufmachung sehr empfehlen. Die Verpackungen sind recycelt und werden in Behinderten-Werkstätten hergestellt. Die MitarbeiterInnen sind sehr freundlich und falls mal ein Saatgut nicht aufgehen sollte, so kann man den Hersteller kontaktieren.
Samenfestes Bio-Saatgut
Der Trend geht jedoch definitiv zum samenfesten Bio-Saatgut. Dies wiederum ist etwas teurer, verspricht jedoch, dass man sich aus den Samen der Pflanzen wiederum eigenes Saatgut fürs nächste Jahr ziehen kann. Außerdem zeigt das Bio-Siegel, dass beim Anbau keine chemischen Pflanzenschutzmittel und kein künstlicher Dünger zum Einsatz kommen. Meiner Meinung nach eine gute Sache. Ich werde nächstes Jahr definitiv auch samenfestes Bio-Saatgut kaufen und kann danach dann mehr dazu berichten.
Nachfolgend habe ich eine kleine Liste von Herstellern von Bio-Saatgut zusammengesucht:
Nachdem ich im Februar zu meinem Geburtstag Saatgut von Familie und Freunden bekommen und mir auch schon selbst Einiges zugelegt hatte, war ich bereit mit meinem Projekt zu starten. Da ich im letzten Jahr ziemlich spät dran war und mein Erlebnis mit den Saatkartoffeln mich geprägt hatte, wollte ich dieses Jahr nur umso früher starten.
Zunächst säte ich Ende Februar Lauch und Endivie aus. So stand es zumindest in meinem Saatkalender von primoza.de. Danach folgten ein paar Tage später Paprika und Buschtomate. Anfang März säte ich acht weitere Tomatensorten, Gurke und roten Rosenkohl aus. Mitte März folgten dann Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi und Knollensellerie.
2. März 2021: Aussat von Tomaten, Gurke und Rosenkohl
6. März 2021: Aussaat von Brokkoli, Blumenkohl, Sellerie und Kohlrabi
Die Sache mit dem Licht – Das Spargeln
Zunächst standen alle Pflanzen im Wohnzimmer. Durch meine Dachgeschosswohnung habe ich natürlich keine Fensterbank. So stellte ich die kleinen Mini-Gewächshäuser einfach auf den Boden vor das bodentiefe Fenster. Das ging zunächst gut, doch nachdem die ersten Pflänzchen wuchsen und ich einige bereits pikiert hatte, mussten sie umziehen. Nach dem Umzug in ein anderes Zimmer standen sie dort nun auf einem hohen Tisch.
Umzug der Jungpflänzchen
Die kleinen Pflänzchen wuchsen zwar weiter, jedoch nach wie vor nur in die Höhe. Dieses Pflanzenverhalten nennt sich „Spargeln“. Die Pflanze bekommt nicht genug Licht oder ist zu dicht gesät (was bei mir nicht der Fall war) und wächst dann nur noch in die Höhe. Später beim Auspflanzen ist sie dann nicht sonderlich stark und knickt recht schnell um. Also musste eine Pflanzenlampe her. Nun sahen meine Pflänzchen nach einigen Wochen schon viel besser aus.
Zu viel des Guten
Da ich zum ersten Mal pflanzen selbst angezogen habe, dachte ich zunächst, dass das Saatgut wahrscheinlich nicht aufgehen und ich extra viele Samen benötigen würde. Lustigerweise ging bei mir jedoch so gut wie jedes Samenkorn auch auf. Nun habe ich circa 40 verschiedene Tomatenpflänzchen, etliche Kohlsorten und auch genug Gurke und Paprika. Mein Tipp fürs nächste Mal: Ein Samenkorn = eine Pflanze.
Ich stehe nun also vor dem kleinen Problem, dass mein Tischchen nicht mehr groß genug ist und ich einige Pflanzen bereits in größere Töpfe umpflanzen müsste, damit sie so richtig schön gedeihen können. Außerdem wäre es nun auch an der Zeit Zucchini, Kürbis und einige besondere Karottensorten vorzuziehen. Klar kann man Karotten je nach Sorte ab April und Kürbis nach den Eisheiligen im Mai auch direkt ins Beet pflanzen. Jedoch habe ein paar Spezialsorten, die ich bereits vorher aussäe, damit ich mir sicher bin, dass das dann auch wirklich was wird.
Wie bereits gesagt, der Tisch ist voll, aber weitere Samen warten darauf nun ausgepflanzt zu werden und ich möchte nicht wieder, wie im letzten Jahr, zu spät dran sein.